Der Eisvogel – Der fliegende Edelstein
Der Eisvogel (Alcedo atthis) ist ein faszinierender und farbenprächtiger Vogel, der an Flüssen, Seen und Teichen lebt. Mit seinem schillernden Gefieder und seinem pfeilschnellen Jagdflug gehört er zu den auffälligsten und elegantesten Vogelarten Europas.
Größe: 16–18 cm
Gewicht: 35–40 g
Spannweite: 24–26 cm
Erscheinungsbild: Leuchtend blaues und türkisfarbenes Gefieder auf Rücken und Flügeln, orangefarbene Brust, weißer Kehlfleck, kurzer Schwanz und
langer, spitzer Schnabel
Art: Eisvogelartige (Alcedinidae)
Lebensraum: Klare, langsam fließende oder stehende Gewässer mit reichlich Fischbestand in Europa, Nordafrika und Asien
Der Eisvogel ist ein geschickter Stoßtaucher, der blitzschnell Fische und Wasserinsekten aus dem Wasser fängt. Sein markanter Ruf und seine leuchtenden Farben machen ihn zu einer außergewöhnlichen Erscheinung in seiner Umgebung.
Vorkommen
Der Eisvogel ist in weiten Teilen Europas, Nordafrikas und Asiens verbreitet. Sein Lebensraum erstreckt sich von Westeuropa bis nach Asien, einschließlich des Nahen Ostens. Er bevorzugt klare, langsam fließende Flüsse, Bäche, Seen und Teiche mit reichem Fischbestand. Oft findet man ihn in Gebieten mit steilen Ufern oder Wassergräben, die ihm Nistmöglichkeiten bieten. Der Eisvogel ist ein standorttreuer Vogel, der in seinem Revier bleibt, obwohl er in kalten Winternächten manchmal in mildere Regionen wandert.
Nahrung und Jagdverhalten
Er ernährt sich hauptsächlich von Fischen, die er durch blitzschnelles Eintauchen aus dem Wasser fängt. Häufig jagt er in flachen Gewässern und bevorzugt kleine Fische wie Forellen und Bachforellen, aber auch Amphibien, Wasserinsekten und Krebstiere gehören zu seiner Nahrung. Um seine Beute zu fangen, stürzt der Eisvogel mit hoher Geschwindigkeit ins Wasser und jagt in steilen Tauchgängen. Seine hervorragenden Jagdinstinkte machen ihn zu einem effektiven und präzisen Jäger.
Brutzeit und Aufzucht
Die Brutzeit des Eisvogels beginnt im Frühling, meist zwischen März und Juni. Er nistet bevorzugt in steilen Uferböschungen, die von einem Gewässer umgeben sind, oder in künstlichen Nistgruben. Das Nest wird vom Weibchen in einer Höhle oder einem Tunnel ausgehöhlt und mit feinen Pflanzenfasern und Federn ausgepolstert. Ein Gelege besteht typischerweise aus 5–7 Eiern, die das Weibchen etwa 19–21 Tage lang bebrütet. Nach dem Schlüpfen werden die Küken von beiden Eltern mit einer abwechslungsreichen Nahrung aus Fischen, Wasserinsekten und Krebse versorgt. Die Jungen verlassen das Nest nach etwa 22–24 Tagen, sind aber noch einige Zeit auf die Unterstützung der Eltern angewiesen, bis sie vollständig selbstständig sind.
Der Eisvogel ist bekannt für sein schnelles, gezieltes Jagdverhalten und seine auffällige Erscheinung, aber auch sein Ruf ist markant. Im Gegensatz zu vielen anderen Vögeln ist der Gesang des Eisvogels eher ein hoher, kurzer Pfiff, der als „trii-trii“ oder „kjik-kjik“ beschrieben wird. Diese Rufe sind besonders während des Fluges oder in der Nähe seines Reviers zu hören. Der Eisvogel ist ein ruhigerer Vogel, doch sein plötzlicher, blitzschneller Flug über das Wasser ist ein spektakulärer Anblick.