Die Schnatterente – Graue Eleganz im Schilf
Die Schnatterente (Mareca strepera) ist eine eher unscheinbare, aber weit verbreitete Gründelente, die in Europa, Asien und Nordamerika vorkommt. Sie bevorzugt flache, nährstoffreiche Gewässer mit dichter Ufervegetation und fällt durch ihr dezentes, aber feines Gefieder auf – besonders beim genaueren Hinsehen.
Größe: 46–56 cm
Gewicht: 700–1300 g
Spannweite: 84–95 cm
Erscheinungsbild: Männchen grau-braun gemustert mit schwarzem Bürzel, weißem Bauch und einer feinen, schuppenartigen
Zeichnung; Weibchen ähnlich gefärbt wie eine Stockente, aber insgesamt heller und einheitlicher, mit weißem Spiegel
Art: Gründelente aus der Familie der Entenvögel (Anatidae)
Lebensraum: Flache Seen, Teiche, Sümpfe, langsam fließende Flüsse sowie küstennahe Feuchtgebiete mit viel Vegetation
Schnatterenten ernähren sich überwiegend pflanzlich und gründeln bevorzugt an der Wasseroberfläche oder in Ufernähe. Sie sind ruhige, gesellige Vögel, die oft in kleineren Trupps auftreten. Trotz ihres eher gedeckten Erscheinungsbildes gelten sie als stilvolle Vertreter der heimischen Wasservögel – mit einem Faible für dezente Eleganz.
Vorkommen
Die Schnatterente ist in weiten Teilen Europas, Asiens und Nordamerikas verbreitet. In Mitteleuropa ist sie vielerorts ein regelmäßiger Brut- und Rastvogel. Sie bevorzugt flache, nährstoffreiche Binnengewässer wie Teiche, Altwasser, Flachseen und langsam fließende Flüsse mit reicher Ufervegetation. Auch an Küstenlagunen und in Feuchtgebieten ist sie häufig anzutreffen. In städtischen Parkgewässern ist sie seltener als andere Entenarten, doch an ruhigeren Standorten lässt sie sich auch dort gelegentlich beobachten. Nordeuropäische Brutvögel ziehen im Winter Richtung Süden, während viele mitteleuropäische Schnatterenten Standvögel oder Kurzstreckenzieher sind.
Nahrung und Verhalten
Schnatterenten sind überwiegend Pflanzenfresser und ernähren sich vor allem von Wasserpflanzen, Samen und Gräsern. Sie gründeln meist an der Wasseroberfläche oder weiden im Flachwasser – dabei tauchen sie nur selten vollständig unter. In geringerem Umfang nehmen sie auch tierische Nahrung wie Insektenlarven oder kleine Krebstiere auf, insbesondere während der Brutzeit.
Ihr Verhalten gilt als ruhig und unauffällig. Außerhalb der Brutzeit sind Schnatterenten oft in kleinen Trupps oder gemischten Entenverbänden anzutreffen. In der Balzzeit, die meist im späten Winter beginnt, zeigen die Männchen dezente, aber elegante Balzgesten – darunter sanftes Kopfnicken und leises „Schnattern“, das der Art ihren Namen verliehen hat.
Brutzeit und Aufzucht
Die Brutzeit der Schnatterente beginnt in Mitteleuropa meist ab April, kann aber je nach Witterung und Region auch etwas später einsetzen. Das Nest wird gut versteckt in Ufernähe oder im dichten Bewuchs feuchter Wiesen angelegt – bevorzugt auf trockenen Standorten in unmittelbarer Nähe zum Wasser. Es besteht aus trockenem Pflanzenmaterial und wird sorgfältig mit Daunen ausgepolstert.
Ein Gelege umfasst in der Regel 8–12 cremefarbene Eier, die ausschließlich vom Weibchen bebrütet werden. Die Brutdauer beträgt etwa 24–28 Tage. Das Männchen hält sich während der Brutzeit häufig noch in der Nähe auf, zieht sich aber spätestens mit Beginn der Kükenaufzucht zurück und beteiligt sich nicht an der Fürsorge.
Die Küken sind Nestflüchter und verlassen kurz nach dem Schlupf das Nest, um gemeinsam mit der Mutter zum Wasser zu gelangen. Sie sind von Beginn an schwimmfähig und suchen eigenständig nach Nahrung. Das Weibchen führt und schützt sie während der ersten Lebenswochen. Nach etwa 45–50 Tagen sind die Jungvögel flugfähig, verbleiben aber noch eine Zeit lang im Familienverband, bevor sie sich selbstständig machen.
Schnatterenten haben in der Regel eine Jahresbrut; Nachgelege sind selten und treten meist nur bei Gelegeverlust auf.
Stimme
Die Schnatterente ist eine eher leise Entenart mit dezenten, aber markanten Lauten. Das Männchen äußert während der Balz kurze, nasale Rufe wie „räpp“ oder „gnäpp“, die trocken und rhythmisch klingen – und der Art ihren Namen verliehen haben.
Das Weibchen bleibt meist still, lässt aber bei Störungen oder zur Kükenführung heisere Rufe hören, etwa ein raues „krärr“. In der Nähe des Nests dient dieser Laut häufig der Warnung.
Insgesamt ist die Schnatterente wenig stimmfreudig. Ihre Rufe sind unauffällig, aber charakteristisch – und fügen sich dezent in die Klangkulisse naturnaher Gewässer ein.