Die Teichralle – Der geschickte Kletterer der Uferzonen
Die Teichralle (Gallinula chloropus) ist ein anpassungsfähiger und geschickter Wasservogel, der an Seen, Teichen und langsam fließenden Gewässern in weiten Teilen Europas, Asiens und Afrikas verbreitet ist. Mit ihrem markanten roten Stirnschild und den langen Zehen bewegt sie sich mühelos sowohl auf schwimmender Vegetation als auch an Land.
Größe: 30–38 cm
Gewicht: 190–500 g
Spannweite: 50–55 cm
Erscheinungsbild: Dunkles Gefieder mit grünlichen Beinen, rotem Stirnschild und gelber Schnabelspitze, weiße Flankenstreifen
Art: Wasservogel aus der Familie der Rallen (Rallidae)
Lebensraum: Schilfgebiete, Teiche, Seen, Sümpfe und Flussufer mit dichter Vegetation in Europa, Asien und Afrika
Teichrallen sind geschickte Kletterer und flinke Schwimmer, die sich oft vorsichtig zwischen Schilfhalmen bewegen. Sie sind vor allem in der Dämmerung aktiv und mit ihren keckernden und glucksenden Rufen häufig zu hören. Trotz ihrer Vorsicht sind sie auch in städtischen Parks mit Gewässern zu finden, wo sie sich schnell an Menschen gewöhnen und sogar an Futterstellen auftauchen.
Vorkommen
Die Teichralle ist in weiten Teilen Europas, Asiens, Afrikas und Nordamerikas verbreitet. Ihr Lebensraum umfasst stehende oder langsam fließende Gewässer mit dichter Ufervegetation wie Seen, Teiche, Sümpfe und Flussauen. Sie bevorzugt Gebiete mit reichlich Versteckmöglichkeiten in Form von Schilf, Röhricht oder überhängenden Ästen. In gemäßigten Klimazonen ist sie meist ein Standvogel, während Populationen in kälteren Regionen im Winter in südlichere oder eisfreie Gebiete ziehen. Teichrallen sind auch in städtischen Parks mit Gewässern zu finden, wo sie sich gut an menschliche Nähe anpassen.
Nahrung und Verhalten
Teichrallen sind Allesfresser und ernähren sich von Wasserpflanzen, Samen, Insekten, Schnecken, Krebstieren und sogar kleinen Fischen. Sie suchen ihre Nahrung geschickt im flachen Wasser, auf schwimmenden Pflanzen oder am Ufer und nutzen dabei ihre langen Zehen, um über dichte Vegetation zu balancieren. Trotz ihrer scheuen Natur sind sie oft durch ihr charakteristisches, keckerndes Rufen zu hören. Sie sind vor allem in der Dämmerung aktiv und bewegen sich mit einer Mischung aus Schwimmen, Laufen und Klettern fort. In Gebieten mit regelmäßigem Kontakt zu Menschen verlieren sie oft ihre Scheu und können an Teichen oder Parkgewässern beobachtet werden.
Brutzeit und Aufzucht
Die Brutzeit der Teichralle beginnt je nach Region im März oder April und kann bis in den August andauern. Beide Eltern bauen gemeinsam ein schwimmendes Nest aus Pflanzenteilen, das sie gut in dichter Ufervegetation verstecken. Oft verankern sie das Nest an Schilfhalmen oder Ästen, um es vor Strömungen und Feinden zu schützen.
Ein Gelege besteht aus 5–11 Eiern, die abwechselnd von beiden Eltern etwa 19–22 Tage lang bebrütet werden. Nach dem Schlüpfen sind die Küken Nestflüchter und können bereits kurz nach der Geburt schwimmen. Sie bleiben jedoch eng bei den Eltern, die sie in den ersten Wochen intensiv betreuen und füttern. Besonders bemerkenswert ist, dass ältere Jungvögel aus vorherigen Bruten manchmal helfen, die frisch geschlüpften Geschwister aufzuziehen. Nach etwa 6–8 Wochen sind die Jungvögel selbstständig. In günstigen Jahren können Teichrallen bis zu drei Bruten großziehen.
Neben ihrem auffälligen roten Stirnschild ist auch die Lautäußerung der Teichralle charakteristisch: Ihr Repertoire umfasst eine Vielzahl von Rufen, darunter scharfe, keckernde „krrr“-Laute, aufgeregte „kjuk“-Rufe und gackernde Geräusche, die oft in schnellen Abfolgen erklingen. Besonders in der Brutzeit lassen Teichrallen ihr durchdringendes, trompetendes Rufen hören, mit dem sie ihr Revier verteidigen. Auch außerhalb der Brutzeit bleiben sie akustisch präsent – ihr charakteristisches Gackern ist oft aus dichtem Schilf zu hören und sorgt an Teichen und Seen für eine lebhafte Klangkulisse.