Der Austernfischer – Küstenakrobat auf roten Stelzen

Der Austernfischer (Haematopus ostralegus) ist ein markanter Watvogel, der an Küsten, Flussmündungen und Feuchtgebieten in Europa und Asien verbreitet ist. Mit seinem auffälligen Erscheinungsbild und seinem durchdringenden Ruf ist er an Stränden und Wattlandschaften nicht zu übersehen.

 

Größe: 39–44 cm
Gewicht: 400–600 g
Spannweite: 72–83 cm
Erscheinungsbild: Schwarzer Kopf, Rücken und Brust, weißer Bauch, leuchtend roter Schnabel und rote Beine
Art: Watvogel aus der Familie der Austernfischer (Haematopodidae)
Lebensraum: Küstengebiete, Wattflächen, Flussmündungen und zunehmend auch Binnenland

 

Mit seinem kräftigen Schnabel öffnet der Austernfischer geschickt Muscheln und Krebse. Sein lauter, pfeifender Ruf ist besonders während der Brutzeit zu hören, wenn er sein Revier verteidigt.

Vorkommen

 

Der Austernfischer ist in weiten Teilen Europas und Asiens verbreitet. Sein Lebensraum erstreckt sich von den Küsten Westeuropas bis nach Zentralasien. Besonders häufig ist er an Wattküsten, Sandstränden, Flussmündungen und auf Salzwiesen zu finden. In den letzten Jahrzehnten hat er sich auch zunehmend im Binnenland angesiedelt, wo er an großen Flüssen und Seen brütet. Während die meisten Austernfischer Standvögel sind, ziehen Populationen aus kälteren Regionen im Winter in mildere Küstengebiete.

 

Nahrung und Jagdverhalten

 

Der Austernfischer ernährt sich hauptsächlich von Muscheln, Schnecken, Würmern und Krebstieren, die er mit seinem kräftigen, meißelförmigen Schnabel geschickt öffnet. An Küstengebieten sucht er bei Ebbe im Watt nach Nahrung, während er im Binnenland auch Regenwürmer und Insekten frisst. Seine Jagdtechnik variiert je nach Beute – er kann Muscheln mit kräftigen Schnabelhieben aufbrechen oder mit präzisen Schnitten öffnen. Austernfischer sind sowohl tagsüber als auch nachts aktiv und passen ihr Jagdverhalten an die Gezeiten an. 

 Brutzeit und Aufzucht

 

Die Brutzeit des Austernfischers beginnt im April und dauert bis in den Juli. Er brütet bevorzugt auf offenen, sandigen oder kiesigen Flächen in Küstennähe, aber auch auf Salzwiesen, Inseln und zunehmend im Binnenland auf landwirtschaftlichen Flächen. Das Nest besteht aus einer flachen Mulde im Boden, die oft mit kleinen Steinen oder Muschelschalen ausgekleidet wird.

Ein Gelege umfasst in der Regel 2–4 Eier, die von beiden Elternteilen etwa 24–27 Tage lang bebrütet werden. Die Küken sind Nestflüchter und verlassen das Nest kurz nach dem Schlüpfen, bleiben jedoch noch mehrere Wochen auf die Fürsorge der Eltern angewiesen. Diese führen die Jungen zu geeigneten Nahrungsplätzen und verteidigen sie energisch gegen Feinde. Erst nach etwa fünf bis sechs Wochen sind die Jungvögel flugfähig und weitgehend selbstständig.

Neben ihrem auffälligen Erscheinungsbild ist auch der Ruf des Austernfischers markant: Sein lautes, durchdringendes „kiew-kiew-kiew“ ist besonders in Küstenregionen weithin hörbar. Während der Brutzeit rufen Austernfischer oft im Duett, um ihr Revier zu verteidigen. Ihr Ruf dient nicht nur der Reviermarkierung, sondern auch der Kommunikation zwischen Partnern und Jungvögeln. Besonders in der Dämmerung und bei aufsteigendem Flug ist ihr charakteristisches Pfeifen eine typische Klangkulisse von Watt- und Küstenlandschaften.

Meine Fotografie

Jedes Foto ist für mich eine Momentaufnahme der oft flüchtigen, aber magischen Augenblicke, die die Natur uns schenkt. Meine Motivation ist es, die Schönheit und Einzigartigkeit unserer Welt sichtbar zu machen und Menschen dafür zu begeistern, sie zu schützen und zu bewahren.